Dein Aktiendepot: Ist teuer besser? (26)

In dieser Episode geht es um die Auswahl einer Bank für das Wertpapierdepot.

Ich erkläre die Unterschiede zwischen Filialbanken und Online-Banken hinsichtlich der Kosten des Aktiendepots. Wir schauen uns an, welche Art von Transaktionen wir als Value-Investoren typischerweise machen und warum die Kosten nicht das wichtigste sind.

Unser Aktiendepot suchen wir in Abhängigkeit von den Gebühren aus, und schauen dabei auf

  • die Häufigkeit von Transaktionen, also Kauf- und Verkaufsvorgängen,
  • die typische Größe in EUR pro Transaktion und
  • wo wir Aktien kaufen, primär in Deutschland (XETRA) und den USA.

Dein Wertpapierdepot bei Filial- oder Onlinebanken?

Einer der größten Unterschiede zwischen Online- und Filialbanken ist der persönliche Kontakt.

Gerade im Bereich des Aktien-Investierens wird es Dich nicht wundern, dass ich von Anlageberaternvertretern eher wenig halte.

Die Kosten sprechen auch oft gegen die Filialbanken.

Gleichzeitig möchte ich nicht pauschal gegen lokale Banken wettern. Eines Tages wundern wir uns sonst, dass es keine Filialen mehr gibt.

Die Aktiendepot Kosten sind für mich als Value-Investor weniger wichtig.

Ich kaufe/verkaufe selten, dann aber in für größere Summen. Gebühren machen sich dabei deutlich weniger bemerkbar, als bei einem Sparplan.

Die Stiftung Warentest hat einen Vergleich von Aktiendepot Kosten veröffentlicht, der sehr hilfreich sein kann.

Es gibt erhebliche Unterschiede in den Gebühren, wobei Online-Banken in der Regel kostengünstiger sind als Filialbanken.

Das hier ist keine Anlageberatung. Ich zeige dir, wie ich investiere und freue mich, wenn du was für dich daraus mitnimmst und dich unabhängig von Banken und Gebühren machst.

Zwischen 70 und über 800 EUR für ein mittleres Portfolio sind ja schon eine Hausnummer.

Gleichzeitig ist das Geld, aber bei einem Portfolio von 100.000 oder 500.000 EUR ist der Unterschied nicht gravierend.

Trotzdem solltest du eine bewusste Entscheidung treffen. Wenn der Mehrwert nicht stimmt, kannst du auch schön einige hundert EUR pro Jahr sparen.

Dazu vergleich für Deine Bank und zwei Online-Banken die Transaktionskosten unter folgenden Annahmen:

  • 10 Transaktionen pro Jahr
  • Größe der Transaktionen 5 % Deines Vermögens für Value-Aktien.
  • Börsenplätze: XETRA und USA

Mach kein Sonderforschungsprojekt aus den Depotkosten. Als unternehmerisch denkender Investor sollten wir uns auf die wichtigen Dinge konzentrieren und nicht jeder Karotte hinterherjagen.


Inhalt
 
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Der vollständige Text der Podcast-Episode zum Nachlesen

Hallo, moin moin und herzlich willkommen zu Aktie mit Schmackes, mit mir Mitch und unser Thema heute ist die Auswahl der Bank des Brokers, wo du dein Depot, dein Wertpapierportfolio hältst.

Wir nähern uns ja nach Auswahl der wunderbaren Unternehmen jetzt dem Punkt, wo wir tatsächlich, wenn ein Unternehmen einen vernünftigen Preis hat, dieses Unternehmen kaufen.

Und damit wir dieses Unternehmen kaufen können, damit wir Aktien kaufen können, benötigen wir ein Wertpapierdepot. Im Normalfall bei einer Bank.

Kriterien für die Wahl des Aktiendepots: Filialbank oder Online-Depot, Transaktionen, Gebühren und internationale Märkte

Da unterscheiden sich die Depots vorwiegend im Hinblick auf die Kosten. Und darauf werde ich im Laufe dieser Episode eingehen, was so meine Empfehlungen sind, wo ich ein Depot abschließe, genauer gesagt, wo ich eins abschließen würde.

Ich erzähle dir, welche Kriterien ich anlege. Ob es eher eine Filialbank oder ein Online-Depot sein sollte. In welchen Maßen üben wir Transaktionen aus, damit du vielleicht ein bisschen Überblick darüber bekommst, wie hoch denn wohl die Gebühren sein sollten und wo wir kaufen, ob in Europa respektive USA, weil auch das einen großen Einfluss auf die Gebühren hat.

Zunächst aber mal der Disclaimer, dass das hier natürlich keine Anlageberatung ist, sondern ich dir hier zeige, wie ich investiere und mich freue, wenn du was für dich daraus mitnimmst und dich unabhängig von Banken und Gebühren machst, ganz nach dem Motto, meine Finanzen, meine Entscheidung.

Brauchen wir einen Anlageberater oder Ansprechpartner bei der Bank?

Im Folgenden gehe ich auf drei Teile ein.

  • Zum einen brauchen wir denn einen Anlageberater oder einen Ansprechpartner bei der Bank.
  • Dann, wie viele Transaktionen mache ich denn eigentlich im Jahr?
    Das ist wichtig für die Gebühren. Worauf achten wir da?
    Und welche Konten, welche Depots sind denn günstiger?
    Welche sind denn teurer?
  • Und dann, wo kaufe ich, worauf musst du achten, wenn du die Gebühren vergleichst, an welchen Börsen kaufen wir?

Meine Meinung über Anlageberater kennst Du

Aber fangen wir erst einmal damit an, benötigen wir überhaupt einen Ansprechpartner, den typischen Anlageberater bei der Bank?

[2:46] Ich denke, die Antwort darauf ist dir klar, wie ich das sehe, weil einer der ganz wesentlichen Punkte bei diesem Value Investing ist ja, dass ich unabhängige Entscheidungen treffe.

Ich bewerte ein Unternehmen für mich allein und ich entscheide, ob dieses Unternehmen meinen Qualitätskriterien genügt, welchen Preis ich bereit bin, dafür zu bezahlen, wann ich kaufe, wann ich verkaufe.

Ein Anlageberater hilft mir da tendenziell erst mal wenig. Und im schlimmsten Fall will der mir vielleicht auch noch seine Produkte verkaufen, mit entsprechend hohen Gebühren.

Trotzem haben Filialbanken ihre Berechtigung

Das könnte man jetzt interpretieren als komplettes Argument gegen Filialbanken. Davon bin ich weit von entfernt.

Grundsätzlich muss man natürlich schon sagen, wir können nicht alle bei Amazon die Bücher bestellen und uns wundern, wenn es hinterher kein Buchladen mehr gibt.

Deshalb finde ich es natürlich auch vollkommen in Ordnung, Banken vor Ort zu unterstützen. Das muss man sich halt leisten können.

Und die Frage ist, ob wir mit allen Sachen die Bank vor Ort unterstützen wollen, oder ob es nicht sinnvoll ist, das Geschäftskonto da vor Ort zu führen, gleichzeitig aber etwa unser Wertpapierdepot, woanders zu haben bei einer Onlinebank.

Denn die Kosten unterscheiden sich zum Teil schon deutlich, aber da muss man auch ein wenig die Kirche im Dorf lassen, unsere Art des Geldanlegens, des Investierens, ist deutlich weniger sensitiv auf die Kostenstrukturen als manch andere Formen.

Kaufstrategie: Selten, aber dann große Portionen – halt mit Schmackes

Ich gehe in den nächsten Folgen noch auf das genaue Kaufen ein. Dir sollte mittlerweile aber klar geworden sein, wenn wir darauf achten, dass wir ein Unternehmen nur dann kaufen wollen, wenn es zu einem günstigen Preis erhältlich ist, heißt das natürlich implizit auch, dass wir selten, aber dann mit Schmackes kaufen.

Also selten, aber dann schon eher große Portionen.

Das Gegenteil wäre zum Beispiel ein Sparplan. Es geht hier nicht darum, du suchst dir ein schickes Unternehmen aus und steckst dann 50, 100 oder 1000 Euro im Monat in Bruchstücke von Aktien

Wenn wunderbare Unternehmen zu einem guten Preis erhältlich ist, dann kaufen wir einen großen Brocken.

Dementsprechend sind unsere Transaktionen groß, aber selten.

Weniger sensitiv auf Transaktionsgebühren

Und deshalb sind auch die Abhängigkeiten von den Gebühren für uns Value-Investoren einigermaßen übersichtlich.

Gleichwohl gibt es große Unterschiede. Und die Stiftung Warentest hat da einen schönen Vergleich verschiedener Wertpapierdepots und deren Kosten.

Da gibt es schon deutliche Unterschiede. Du kannst bei Online-Banken/Brokern wie Beispiel Flatex oder Smartbroker, etwa 70 EUR für das Warentest Modellportfolio zahlen.

Du kannst aber auch zu deiner Filialbank gehen, wo derselbe Spaß über 800 Euro kostet.

Unterschiedliche Gebühren bei Online-Banken und Filialbanken

Das mögen jetzt die Extrema sein, aber das ist so die Spanne.

800 EUR im Jahr, haben oder nicht ist natürlich schon Geld.

Trotzdem, wenn du ein Portfolio hast von 100.000, 500.000 EUR, dann sind der Unterschied zwischen 70 und 800 EUR für Dein Wertpapierdepot nicht kriegsentscheidend bei unserer Art der Anlage.

Wenn du einen Sparplan machst, wo du monatlich einzahlst und die Gebühren davon jeden Monat weggehen, das sorgt für ganz andere Effekte auf deinem Konto hinterher, aber bei der Einmalanlage würde ich es jetzt tatsächlich nicht so kritisch sehen.

Dennoch, Wertpapiere kaufen und verkaufen über Online-Banken ist mittlerweile so günstig geworden, dass für keinerlei Mehrwert 800 EUR anstatt 70 EUR zu zahlen, das hat halt ein Gschmäckle.

Das ist aber tatsächlich eine Entscheidung, die du treffen solltest.

Vergleichen anhand typischer Odergrößen

Mir ist wichtig, guck dir an, was ist denn so deine typische Ordergröße?

Als Faustregel möchte ich dir Folgendes an die Hand geben:

Wenn du das für Value Investing zur Verfügung stehende Vermögen auf zehn Unternehmen aufteilen möchtest und dann davon jeweils ungefähr die Hälfte nimmst, dann hast Du eine typische Transaktionsgröße.

Dann gehen von ca. 10 Transaktionen im Jahr aus, und du bekommst einen schönen Vergleich.

Also konkret heißt das, du hast ein Portfolio, du hast 100.000 EUR, die du investieren möchtest oder schon investiert hast.

Zehn Unternehmen wären 10.000 Euro pro Unternehmen, davon die Hälfte 5.000 Euro.

Schau dir mal für die zwei, drei Banken, die für dich infrage kommen, an, was eine Transaktion von 5.000 EUR an Gebühren kosten wird.

Das bei all den Banken unter Preise oder Konditionen relativ einfach zu finden.

Vergleiche das mit ein, zwei Online-Banken oder Brokern, z.B. FlatEx, Consorsbank. Und mit deinem existierenden Konto, bzw. der Sparkasse oder Volksbank bei dir um die Ecke, und bilde dir darüber eine Meinung.

An welcher Börse willst du handeln

XETRA ist die größte deutsche Börse, an der du zumindest mal deutsche Unternehmen und viele große internationale Unternehmen auch kaufen kannst.

Aber auch der amerikanische Markt ist interessant, weil da das Angebot an Aktien einfach größer ist.

Deshalb würde ich zumindest empfehlen, schau nicht nur, was Transaktionen bei XETRA kosten, das ist vermutlich aber dein Hauptumfeld, sondern schau auch, was es dich kosten würde, eine Aktie an einer amerikanischen Börse zu kaufen.

Zusammenfassung

Ich brauche keinen Anlageberater. Ob du einen haben möchtest, musst du für dich entscheiden.

Aber die Idee ist, mit einem Aktiendepot bei der Onlinebank komme ich genauso gut klar wie mit der Filialbank.

Aber ich sehe das natürlich den Vorteil einer Filialbank, wenn man das Lokale unterstützen möchte. Und vielleicht hast du auch andere Sachen, die du bei der Filialbank hast.

Die Gebühren sind nicht das Wichtigste beim Aktiendepot. Dennoch muss man auch da die Kirche im Dorf lassen und das Zehnfache für die Transaktionen zu bezahlen, finde ich dann halt an irgendeiner Stelle auch etwas komisch.

Deshalb vergleiche mal mit zwei, drei ausgewählten Online-Banken mit deiner lokalen Bank.

Nimm etwa 10 Transaktionen pro Jahr an, mit einer typischen Größe von 5 % Deines Value-Investment-Portfolios.

Als Börsenplätze schaue auf XETRA und die USA.

Depotkosten: Kein Sonderforschungsprojekt, sondern Fokus auf Wichtiges

Und meine Empfehlung, mach daraus kein Sonderforschungsprojekt.

Ich erlebe oft, dass Menschen bei diesen Depotkosten anfangen, die wildesten Vergleiche und die wildesten Rechnungen zu machen.

Du weißt es als Unternehmerin, als Unternehmer ja selbst, man soll vielleicht nicht jeder Karotte hinterherrennen, sondern tatsächlich sich auf die wichtigen Sachen konzentrieren.


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